Die Republik Frankreich.
13
Als die besten Sorten gelten die der Champagne, Burgunds und die Bordeaux-
weine. Auch im Obstbau und in der Erzeugung von Obstwein ist Frank-
reich unübertroffen. — Das mittelmeerische Gebiet bringt neben Kastanien, Wal-
nüssen, Mandeln und Feigen auch etwas Südfrüchte (Orangen und Zitronen)
und Oliven in den Handel. Großes leistet die Gegend von Nizza in der Blumen-
zu cht. Des weiteren baut man Flachs, Zuckerrüben, Kartoffeln und Tabak.
Bitter gerächt hat sich in manchen Landesteilen, besonders im Rhone- und
Garonnegebiet, die Ausrot-
tung der Wälder. Vorbild- ^
lich erscheint Frankreich in |
der Geflügelzucht. J
In seinen Boden--"" ^
schätzen steht Frankreich er-
heblich hinter Deutschland
und England zurück,insbeson-
dere erweist sich die getrennte
Lage von Kohle und Eisen als
ein Hindernis der industriellen
Entwicklung des Landes.
Hoch entwickelt ist die Sei-
denindustrie mit den
Hauptsitzen Lyon und St.
Etienne. Weltrns genießen
seine Mode -und Luxus-
w a r e u, weitbekannt sind
die seinen französischen Liköre
(Eognak nördlich von Bor-
deaux) und Käsesorten (Fro-
mage de Brie).
Die vorzügliche geogra-
phische Lage des Landes,
sein Produktenreichtum, der
Fleiß seiner Bewohner und nicht zum wenigsten die viel glücklichere politische
Entwicklung des Staates gegenüber dem so lange zersplitterten Deutschland haben
Frankreichs Handel schon sehr frühe recht günstig gestaltet. Die Einfuhr
besteht vorwiegend in Rohstoffen, die Ausfuhr in Fabrikaten. Recht ansehnlich
ist übrigens auch die Ein- und Ausfuhr von Nahrungsmitteln. In den letzten
Jahrzehnten wurde Frankreichs Handel von Deutschland bedeutend überflügelt.
Der deutsche Außenhandel beläuft sich auf rund 17 Milliarden Mark, der französische
nur auf 10 Milliarden Mark. Ein Grund hierfür liegt in der ganz geringen Be-
Völkerungszunahme Frankreichs. Während Deutschlands Bevölkerung an Zahl
stetig steigt, kommt Frankreich über seinen alten Bestand fast nicht hinaus; daher
auch die schwache Beteiligung der Franzosen an der überseeischen Auswanderung.
Eine Folge davon ist wieder, daß Frankreich von seinem großen Kolonialbesitz
nicht jenen Zuwachs von Macht erfährt, den ihm die nahegelegenen Länder
seiner afrikanischen Kolonien gewähren könnten.
M. u. A, G ei st b eck, Erdk. f. Mittelschulen. Vii. 2. Aufl. 2
Die Hauptweinbaugebiete Frankreichs.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Burgunds Frank- Nizza Rhone- Frankreich Frankreich Deutschland England Lyon Deutschland Frankreichs Deutschland Frankreichs Deutschlands Frankreich Frankreich Frankreichs
50
Preußen und Osterreich.
4. Wie Karl der Groe, gestaltete er seine Hausgter (Do-matten) zu Musterwirtschaften; durch Vorschriften und eigene Ver-suche brgerte er unablssig neue Nutzpflanzen ein: Luzernklee und Esparsette, Waid und Rben; zur Anpflanzung der Kartoffeln mute man die Bauern vielfach zwingen; der Hopfenbau lieferte schlielich allen Bedarf der preuischen Brauereien. Friedrich legte das Oderbruch trocken, ein Werk, das Friedrich Wilhelm I. wegen der groen Kosten zurckgelegt hatte mit dem Vermerk: ,,Fr meinen Sohn Friedrich." Unter der Leitung eines hollndischen Wasserbau-meistere dmmten Arbeiter und Soldaten die Oder durch starke Deiche ein und entwsserten durch Kanle die Niederungen. Ohne Schwertstreich habe ich eine Provinz erobert!" sagte er voll Freude. Auf dem neuen Gelnde siedelte er Pflzer, Schwaben, schwedische Pom-mern und sterreichische Protestanten an. Damit fr auslndische, namentlich Kolonialwaren, kein Geld aus dem Lande gehe, frderte er mit schweren Opfern Anlegung und Betrieb von Zucker-, Samt-und Seidenfabriken. Wollspinnereien und Strumpfwirkereien hatten schon die Hugenotten eingerichtet, die Leinwandweberei verbreitete sich von Schlesien und der Grafschaft Ravensberg (Bielefeld) aus in den Marken und in Pommern.
5. Drei Vierteile der Staatseinnahmen wurden auf das Heer verwendet, dem die erste Sorge des Knigs galt. Er schuf jene Reiterei, die Seydlitz und Zieten so ruhmvoll gefhrt haben. Noch mehr als sein Vater zog er den Adel zum Offiziersdienst heran. Durch sein eigenes Vorbild hat er nicht nur seinen Offizieren und durch sie seinen Soldaten, sondern seinem ganzen Volk Ehr- und Pflichtgefhl eingepflanzt. Er war ein Erzieher seines Volkes, wie es nur je ein groer König gewesen ist.
6. Friedrich der Groe im Siebenjhrigen Kriege.
1. Maria Theresia hoffte noch immer, den ^bsen Mann"- zu demtigen und ihrem habsburgisch-lothringischen Erzhause die Vorherrschaft der Deutschland zurckzugewinnen, die in dem Edelstein" Schlesien verkrpert schien. Darum traf sie mit Frankreich und der Kaiserin Elisabeth von Rußland sowie mit Sachsen Abrede zur Erniedrigung des Markgrafen von Brandenburg".
Umfassende Rstungen Rulands und sterreichs belehrten Friedrich, da ein Weltkrieg gegen ihn im Werke sei. Da beschlo er, dem
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Groe Karl Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Elisabeth_von_Rußland Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Osterreich Schwaben Bielefeld Pommern Deutschland Frankreich Sachsen Rulands
Zusammenfassende Überschau von Europa. 65
navischen Staaten, die Niederlande, Frankreich, Italien usw. Stärkere Bruchteile
fremder Volksstämme, jedoch bei entschiedenem Übergewichte einer Nationalität,
finden sich in Großbritannien (die Iren), in Deutschland (die Polen), in Rußland
^Polen, Litauer usw.).
Ein ungefähres Gleichgewicht mehrerer Nationalitäten besteht in Belgien
(Wallonen und Flamen), in der Schweiz (Deutsche, Franzosen und Italiener),
in den beiden Teilen der österreichisch-ungarischen Monarchie und in der euro-
päischen Türkei. — Der größte der europäischen Staaten ist Rußland; es ist
aber vorerst nur düuu bevölkert und wirtschaftlich wenig entwickelt. Als die
6 Großmächte des Erdteils gelten: Großbritannien, Rußland, das Deutsche
Reich, Österreich-Ungarn, Frankreich und Italien. Die Zahl der Mittel-
staaten beträgt 15, Zwergstaaten find Luxemburg, Liechtenstein, Monaco, Andorra
und San Marino. — Der Verfassung nach sind die mäste.; europäischen
Staaten Einheits-, nur das Deutsche Reich und die Schweiz Bundesstaaten. Die
meisten haben die Form von konstitutionellen Monarchien angenommen, auch
Rußland und die Türkei; einzelne, so Frankreich und die Schweiz, sind Republiken.
Die wirtschaftliche Entwicklung Europas in neuester Zeit. Sie
ist namentlich dadurch gekennzeichnet, daß neben der landwirtschaftlichen Roh-
Produktion auch Handel und Industrie immer größere Bedeutung gewonnen
haben. Europa erzeugt heute nicht mehr seinen Bedarf an Nahrungsmitteln und
Rohstoffen. Es bezieht diese vielfach aus anderen Erdteilen und deckt deren Ein?
fuhr hauptsächlich durch industrielle Mehrproduktion und gesteigerte Handelstätigkeit.
Erwerbszweige. 1. Die Landwirtschaft. Für ihren Betrieb ist vor
allem Klima und Boden maßgebend. Gebiete ohne oder nur mit geringem
Anbau sind die nördlicheren und die gebirgigen Gebiete Europas. Die eigentliche
gemäßigte Zone ist das Gebiet des überwiegenden Getreidebaues und umfang-
reicher Viehhaltung, jedoch mit Unterschieden in den verschiedenen Landstrichen.
In den unter dem Einfluß des Ozeans und der Nordsee stehenden und
daher regenreichen Landschaften, also in Irland, Schottland, Westengland, Holland,
Dänemark, Norwegen, herrscht großenteils Graswirtschaft und die darauf
gegründete Viehzucht, hauptsächlich zum Zwecke der Milchwirtschaft.
Fast ganz Mitteleuropa und auch das mittlere Rußland pflegt den
Roggen bau, da für den Weizen der Winter zu kalt ist. In Frankreich da-
gegen, im sw. Deutschland, in Ungarn und im Donautieflande ist Weizen das
wichtigste Brotgetreide. In Landschaften mit hoher Wärme und großer Feuchtig-
keit, wie in Oberitalien, Serbien, Rumänien, übertrifft der Mais bau den
Weizenbau. Manche Teile Mitteleuropas liefern auch gutes Obst und treffliche
Weine. (Nenne sie!)
Die Kulturlandschaft Südeuropas zeigt vielfach ein anderes Gesicht
als die der Mitte und des Nordens. Außer Weizen und Gerste baut man auch
Mais und Reis. Wichtig sind ferner der Weinban und die Baumkulturen; ins-
besondere werden Oliven und die sog. Agrumen (Zitronen und Orangen) und
sonstige köstliche Tafelfrüchte in großen Mengen geerntet. Wiesenbau und. Rind-
Viehzucht dagegen sind im ganzen unbedeutend. Die Butter wird durch Öl er-
setzt und an Stelle der Rindviehzucht tritt vielfach Schaf- und Ziegenzucht.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Niederlande Frankreich Italien Deutschland Polen Belgien Deutsche
Reich Frankreich Italien Luxemburg Liechtenstein Monaco Andorra San_Marino Frankreich Europas Europa Europas Nordsee Irland Schottland Westengland Holland Dänemark Norwegen Mitteleuropa Frankreich Deutschland Ungarn Donautieflande Oberitalien Serbien Südeuropas
Producto.
23
K. (Dnjepr — Weichsel), b) in Schweden: Lrol hätt a K.
(Göthaelf). c) in England: Orforderk. (Themse — Humber),
Bridgewater (britschwater) K. (Manchester — Leverpool), d)
in Schottland: Glasg ower und Kaledonischer K. (O. u. W.
Küste), e) in Frankreich: Südkanal (Mittelländ. Meer —
Garonne), Kanal von Dijon (Rhone — Seine), k) in Spa-
nien: Kaiserk^anal (am Ebro), g) in Preußen : Brom berger
K. (Weichsel — Oder), h) in Deutschland: Eider K. (Nord—•
Ostsee), Mühlroser K. (Oder —Elbe), i) tn Ungarn: Franz
K. (Donau — Theiß K.). k) in Holland der Nordhollän-
dische K. l) viele Kanäle in Norditalien, Holland und Belgien.
Producto.
§. 68. Ol und Südfrüchte gedeihen in Spanien, Portu-
gal, Italien, Dalmatien, Griechenland, Türkei, auf den Inseln
des Mittelmeers, selbst an der S. Küste von Frankreich; Wein
in allen genannten Ländern, aber auch in Frankreich und Süd-
und Mitteldeutschland, Ungarn und S. Rußland, Getreide noch
in Südnorwegen, Südschwcdcn und Mittelrußland. In S. Eu-
ropa baut man fast nur Mais, Weizen, Spelz u. Gerste, in den
nördlichsten Gegenden von Schottland, Norwegen, Schweden und
Rußland, wo noch Getreidebau möglich ist, fast nur Gerste und
Hafer; Rocken am meisten in Mitteleuropa, jedoch in S. Deutsch,
land, Ungarn, Frankreich und England weniger als Weizen. Ohne
Benutzung wächst in Sizilien Zuckerrohr, und in Süditalien
und Spanien kommen auch Dattelpalmen fort. Holz ist nur
in Norwegen, Schweden, Mittclrußland, Polen, S. Deutschland,
Ungarn und in der Türkei in Überfluß; Kartoffeln werden in
Nord- und Mitteleuropa, nirgend mehr als in Deutschland, ge-
bauet. Reis in Italien, S. Ungarn, Türkei. Taback in Un-
garn, Türkei und Deutschland; Flachs in ganz Mitteleuropa,
besonders in Belgien, Deutschland und Irland; Hanf besonders
in Rußland; Baumwolle nur in Südeuropa. Viehzucht ist
über ganz Europa verbreitet; Pferde besonders in England, Un-
garn; aber auch in Deutschland, Dänemark und Spanien; Esel
am meisten in Südeuropa; Rindvieh in England, Holland,
Dänemark, Schweiz, Ungarn; Schafe in England, Spanien und
Deutschland; Schweine am meisten in Polen, Ungarn und Ruß-
land; Nenntbiere in Lappland und Nordrußland; Kamele in
der Türkei und S. Rußland; Pelzthiere in Nordeuropa; Wild
besonders in Rußland und Deutschland; Hunde in England und
Dänemark; Seehunde an den Küsten der Nord- und Ostsee;
Bienenzucht in Deutschland, Polan, Rußland; Seidenraupen
in ganz S. Europa; Spanische Fliegen in Spanien; Zug-
tz e »schrecken in der Türkei, S. Rußland, Siebenbürgen und
Ungarn; Häringe bei Schottland und in der Ostsee; Wallfische
im Eismeer; Hausen in der Wolga und Donau; Perlen und
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Extrahierte Personennamen: Mühlroser_K. Franz
K. Franz
Extrahierte Ortsnamen: Schweden England Schottland Frankreich Dijon Deutschland Nord—•
Ostsee Ungarn Holland Nordhollän- Norditalien Holland Belgien Spanien Italien Dalmatien Griechenland Türkei Frankreich Frankreich Mitteldeutschland Ungarn Schottland Norwegen Schweden Mitteleuropa Ungarn Frankreich England Sizilien Süditalien Spanien Norwegen Schweden Polen Deutschland Ungarn Türkei Überfluß Mitteleuropa Deutschland Italien Ungarn Türkei Deutschland Mitteleuropa Belgien Deutschland Irland Südeuropa Europa England Deutschland Spanien Südeuropa England Holland Dänemark Schweiz Ungarn England Spanien Deutschland Polen Ungarn Lappland Türkei Nordeuropa Deutschland England Ostsee Deutschland Europa Spanische Spanien Türkei Ungarn Schottland Ostsee Donau
— 316 —
Anhalt), Tabak (in Baden, bayrischer Pfalz, Elsaß-Lothringen, Hannover,
Brandenburg, Pommern und Westpreußen), Hopfen (Bayern, Schlesien),
Flachs und Hans, Cichorie, Hülsenfrüchte und Futterkräuter gebaut.
Hervorragende Leistungen im Gartenbau haben das Mainthal (Nürn-
berg, Bamberg, Frankfurt a. M.), die oberrheinische Tiesebene und das
Thüringer Becken (goldene Aue, Erfurt, Halle) aufzuweisen; auch die Umgegend
einzelner Städte (z. B. Dresden, Leipzig, Magdeburg, Berlin, Hamburger
Vierlande) zeichnet sich durch große Handels- und Knnstgärtnereien aus.
Der Weinbau des deutscheu Reiches bleibt zwar in der Meuge seines
Ertrages hinter vielen anderen Staaten zurück, wetteifert aber in der Güte
seines Weines erfolgreich mit allen. Die Rhein-, Main- und Moselland-
schaften liefern den meisten und besten Wein.
Ii. Die Erträge des Ackerbaues reichen weder in Deutschland noch in
den meisten anderen europäischen Staaten für den Eigenbedarf aus. Frauk-
reich deckt seinen Bedarf fast selbst, Rnßland und Österreich-Ungarn führen
sogar noch Getreide aus, ersteres nach Deutschland, letzteres nach den Balkan-
staaten. Die Hauptgründe des Getreidemangels sind das Fehlen anbau-
fähigen Bodens (z. B. in Skandinavien, der Schweiz, den Balkanstaaten),
die Benutzung des Bodens zum Anbau gewinnbringenderer Pflanzen (z. B. der
Zuckerrübe, des Tabaks) oder das starke Anwachsen der Bevölkerung (in Eng-
land, Belgien, dem deutschen Reiche, Italien). Das europäische Flachland
baut vor allem Roggen und Gerste, demnächst Hafer; die südeuropäischen
Halbinseln, Frankreich und Südrußland liefern Weizen und Mais. Im
Kartoffelbau zeichnet sich neben Deutschland besonders Irland aus. — Die
Kultur anderer Nutzpflanzen entzieht dem Getreidebau besonders in den Nieder-
landen und Italien viel Boden. Im Anbau von Zuckerrüben stehen dem
deutschen Reiche zunächst Österreich-Ungarn, Frankreich, Rußland und Belgien.
Weit mehr Tabak als in Deutschland wird auf den füdlichen Halbinseln, in
Rußland und Österreich-Ungarn gewonnen. Die Hauptgebiete des Hopfen-
baues sind neben Süddeutschland Böhmen und England. Flachs und
Hanf werden in größerem Maßstabe in Rnßland, Österreich-Ungarn, Italien
(Hanf), Frankreich, Belgien und den Niederlanden gebaut. — Im Weinbau
wetteifern Italien, Frankreich und Spanien miteinander, von denen ein jedes
allein ungefähr soviel Wein prodneiert wie die übrigen Staaten Europas
zusammen; ihnen folgen Österreich-Ungarn, Rußland, Portugal und das
deutsche Reich. Durch Obst- und Südsrnchtknltnr zeichnen sich Frankreich
und die südlichen Halbinseln, durch Gemüsebau und Blumenzucht die
Niederlande, Frankreich und Italien aus.*)
*) Auf kleinere Bezirke Europas beschränkt sich der Anbau von Baumwolle und
Zuckerrohr (Spanien, Südrußland), Mohn (Türkei), Reis (Spanien, Lombardei), die
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Extrahierte Personennamen: Hans Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Baden Elsaß-Lothringen Hannover Brandenburg Pommern Schlesien Mainthal Bamberg Frankfurt Erfurt Dresden Leipzig Magdeburg Berlin Main- Deutschland Deutschland Skandinavien Schweiz Eng- Belgien Italien Frankreich Deutschland Irland Nieder- Italien Frankreich Belgien Deutschland Rußland England Rnßland Italien Frankreich Belgien Niederlanden Italien Frankreich Spanien Europas Portugal Frankreich Niederlande Frankreich Italien Europas Spanien Spanien Lombardei
— 289 —
Rußland, Deutschland, Österr.-Ungarn. Frankreich, Großbril.
zu einander wie 15 : 5 : 4 : 4 : 2j)
während die Länderflächen
sich Verhalten wie 53 : 5 : : 5 : 3
Es baut also das 10mal so große Rußland nur 3 mal soviel Getreide,
und da die anderen Staaten schon in der Zahl hinter Deutschland zurückbleiben
(obgleich sie teilweise, wie Österreich-Ungarn, noch größer sind), so dürfen
wir behaupten, daß Deutschland den höchstentwickelten Ackerbau in
Europa hat (und, dürfen wir hinzufügen, auf der Erde überhaupt). (Auffällig
ist die genüge Getreideproduktion Englands. Dieselbe ist jedoch nicht in den
Fruchtbarkeitsverhältnissen, sondern in dem Überwiegen der Industrie begründet,
welch letztere durch die Gesetzgebung und durch die ganzen Verhältnisse mehr
begünstigt wurde.) —
Trotz dieser großartigeu Getreideproduktion können wir unfern eignen
Bedarf nicht decken. Es mußten 1894 über 3 Millionen t eingeführt
werden (und zwar reichlich 1 Mill. t Weizen aus Argentinien, den Ver-
einigten Staaten, Rußland und Rumänien, reichlich 1/2 Mill. t Roggen aus
Rußland und Rumänien, reichlich 1 Mill. t Gerste aus Rußland, Osterreich-
Ungarn und Rumänien, fast */2 Mill. t Hafer aus den Vereinigten Staaten,
Rumänien und Rußland). Von dem reichlich fabrizierten Mehl kann dann
ca. 1 Mill. t wieder ausgeführt werden (namentlich nach England). Gleichfalls
einführen mußten England (6^ Mill. t), Frankreich (2x/2 Mill. t), Nieder-
lande und Belgien, also diejenigen Länder, die wie Deutschland eine blühende
Industrie und infolgedessen eine dichte Bevölkerung besitzen. — Ausführen
können in Europa Rußland (über 5 Mill. t, namentlich Roggen), Rumänien
(l1/4 Mill. t) und Österreich (richtiger Ungarn, 1j2 Mill. t). Dazu kommen
dann noch die ausführenden Staaten der anderen Erdteile. ^)
Wie sehr sich der Ackerbau gegeu früher gehoben hat, sehen wir daraus,
daß man zu Aufaug dieses Jahrhunderts auf 1 ha 7—8 hl Roggen (ä ca.
75 kg, genauer 72,75 kg) erntete, jetzt dagegen (nach dem Durchschnitt
1875—1886) 15—16 hl, also mehr als das Doppelte. (Weizen 17—18
gegen 7—8, Hafer 26 gegen 14, Gerste 17—18 gegen 12). Dieser Fortschritt
ist erreicht durch eine gründlichere Bearbeitung, wobei man sich zweckmäßigerer
Gerätschaften (neukonstruierte Pflüge:c.) bedienen konnte, ferner durch Übergang
zu einer richtigeren Fruchtfolge, durch reichlichere Erzeugung von Natur-
1) In Millionen hl nach Hübner-Jurascheks Tabellen für 1893 in Rußland
769.0, Deutschland 249,6, Österreich- (93,2) Ungarn (112,4) 295,6, Frankreich
195.1, Großbritannien und Irland 104,7.
Man rechnet 1 hl Weizen — 76,5 kg
1 „ Roggen = 72,75 „
1 „ Gerste — 63,0 „
1 „ Hafer —45,25 „
1 „ Buchweizen— 58,75 „
2) In Geld umgerechnet führten aus (nach Langhans Handelsatlas)
Rußland für 902 Mill. Mark
die vereinigten Staaten „ 700 „
Rumänien „ 275
Ungarn „ 147 "
Argentinien „ 116
Britisch-Ostindien „ 104
Harms, Vaterländische Erdkunde. lg
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Extrahierte Personennamen: Harms
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Deutschland Deutschland Europa Englands Argentinien Osterreich-
Ungarn England England Frankreich Belgien Deutschland Europa Ungarn Hübner-Jurascheks Rußland Deutschland Ungarn Frankreich Irland Langhans_Handelsatlas Ungarn Argentinien
I
27
6) Gespinstpflanzen: Baumwolle, Flaclis, Hanf, Jute etc.
7) Farbpflanzen: Indigo, Krapp etc.
8) Nutzhölzer: Mahagoni, Ebenholz, Teakholz, Rosen-
holz etc. Inländische: Eiche, Walnuss, Ahorn,
Buche etc.
9) Futterpflanzen: Gräser, Klee etc.
§ 41. Wichtige Produktionsgemete sind für:
Getreide: Vereinigte Staaten, Russland, Deutschland,
Frankreich, Österreich-Ungarn, Australien etc.
Zticker: Westindien, Brasilien, Java. — Deutschland,
Frankreich etc.
Kaffee: Brasilien, Java, Ceylon etc.
Wein: Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Österreich-
Ungarn, Deutschland etc.
Gewürze: Ostindische Inseln, Ceylon, Westindien etc.
Tabak: Vereinigte Staaten, Brasilien, West- und Ost-
indien, Österreich-Ungarn, Deutschland, Türkei etc.
Baumwolle: Vereinigte Staaten, Ostindien, Ägypten,
Brasilien etc.
Flachs: Russland, Deutschland, Frankreich etc.
Hanf: Philippinen, Italien, Russland.
Kautschuk: Brasilien, Java, Venezuela etc.
§ 12. Die Tierwelt, die dem Menschen an Nährstoffen sowie
an Rohstoffen für die Industrie einen reichlichen Beitrag
liefert, und deren Dienste und Kräfte er ausserdem auch
bei der Warenerzeugung und dem Waren- und Personen-
transport in Anspruch nimmt, ist in ihrer Verbreitung
nicht allein an das Vorkommen gewisser Pflanzen oder
anderer Tierarten gebunden, sondern auch von der Ein-
wirkung des Menschen abhängig. Wie manche Pflanzen, so
sind auch manche Tiere durch den Menschen des Nutzens
wegen über grosse Teile der Erde verbreitet worden
(Rind, Schwein, Hund, Pferd etc.), und man versucht
immer mehr, nützliche Tiere über ihren bisherigen Ver-
breitungsbezirk hinaus zu acclimatisieren. So sind die
meisten Haustiere Europas aus Asien eingeführt, und
auch die Neue Welt, die ursprünglich so arm an Haus-
tieren war, ist mit solchen bereichert,
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TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Russland Deutschland Frankreich Australien Westindien Brasilien Deutschland Frankreich Brasilien Ceylon Frankreich Italien Spanien Portugal Ungarn Deutschland Ceylon Westindien Brasilien Deutschland Türkei Ostindien Brasilien Russland Deutschland Frankreich Italien Russland Brasilien Venezuela Europas Asien
Ii
— 21
Südeuropa erzeugt Mais und Reis, Apfelsinen und Feigen, Wein und
Olivenöl. Die Fruchtbäume und Sträucher werden meist zwischen Getreide-
feldern gezogen. Mitteleuropa ist reich an Getreide, Obst, Wein und Wäldern.
Der Land- und Obstbau ist ein sehr sorgfältiger. Nordeuropa hat Nadel-
wälder und Birken, Gerste und Hafer, Beeren, Moose und Flechten. Zu
unsern Haustieren kommt in Südeuropa noch das Maultier; in Nordeuropa
ersetzt oft das Renntier alle anderen Haustiere.
Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der kaukasischen
Menschenrasse an. Sie ist am dichtesten im W., am geringsten im N. und
O. Drei große Völkersamilien, die in den Thälern der Alpen zusammen-
stoßen, haben sich in den Erdteil geteilt. In der Mitte und im N. wohnen
germanische, im O. slavische und im S. und S.-W. romanische
Völker. Erstere gehören überwiegend der evangelischen, die zweiten der
griechischen, die letztgenannten der römisch-katholischen Kirche an. Diese
zählt etwa 180 Millionen Bekenner, die beiden ersten zusammen zu gleichen
Teilen 185 Millionen. Zerstreut leben 6v2 Millionen Juden und auf der Balkan-
Halbinsel ebensoviel Mohammedaner. Die Beschäftigung der Bewohner erstreckt
sich auf alle Zweige der menschlichen Thätigkeit, besonders blühen Landbau
und Obstzucht, Gewerbe und Handel, Schiffahrt und alle geistigen Arbeiten.
7. Die Staaten Europas sind im N.: Schweden mit Norwegen,
Dänemark, im O. Rußland, im S.-O. Österreich, Rumänien,
Bulgarien, Serbien, Montenegro und die Türkei, im S.griechen-
land, Italien, Spanien und Portugal, im W. Frankreich, Belgien,
Niederlande und England, in der Mitte die Schweiz und das Deutsche
Reichs Die Schweiz und Frankreich sind Republiken, Deutschland, Ruß-
land, Österreich und die Türkei sind Kaiserreiche, Bulgarien und Monte-
negro Fürstentümer, die übrigen Staaten sind Königreiche.
Gieb an, wie die Staaten zu einander liegen! Wo liegen die Hauptstädte-
Stockholm, Kopenhagen, Petersburg, Wien, Bukarest, Sofia, Bel-
grad, Cetinje, Konstantinopel, Athen, Rom, Madrid, Lissabon,
Paris, Brüssel, Haag, London, Bern, Berlin? In welcher Richtung
reist man von der einen in die andere? —
6. Deutschland.*)
(Flächeninhalt: 540 000 qkm. — Bevölkerung: 54 Will. Einw.)
1. Wie Europa das Herz der Erde, so kann Deutschland das Herz
Europas genannt werden. Es vermittelt die Gegensätze von N. und S.,
O. und W. und zeichnet sich durch seine Lage, seine wechselvolle Boden-
gestaltung und die Bildung seiner Bewohner aus. Es ist der Schauplatz der
größten europäischen Kämpfe gewesen.
2. Das Deutsche Reich umfaßt 540000 qkm Fläche und zählt
54 Millionen Einwohner. Etwa 19 Millionen davon sind Katholiken, über
34 Millionen Protestanten und über lh Million Juden. Vom Bodensee
bis an die Königsau, die dänische Grenze, sind es 900 km, von Metz bis
Memel 1300 km. In Europa wird es nur von Rußland und Österreich
an Ausdehnung und von Rußland an Volkszahl übertroffen.
3. Die natürlichen Grenzen sind im S. die Alpen, im N. die
Nord- und Ostsee, im S.-W. die Vogesen. Im O. und N.-W. fehlen
natürliche Grenzen. Inwiefern? — Die staatlichen Grenzen sind im N.
Dänemark, im O. Rußland und Österreich, im S. Österreich und die
Schweiz, im W. Frankreich, Belgien und die Niederlande.
*) Vergl. Fig. 12 und Karte Ii am Schlüsse des Buches.
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Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Nordeuropa Südeuropa Nordeuropa Europas Europas Norwegen Dänemark Bulgarien Serbien Montenegro Italien Spanien Portugal Frankreich Belgien Niederlande England Frankreich Deutschland Bulgarien Stockholm Kopenhagen Petersburg Wien Bukarest Sofia Konstantinopel Athen Rom Madrid Lissabon Paris Brüssel London Bern Berlin Deutschland Europa Deutschland Europas Europa Ostsee Schweiz Frankreich Belgien Niederlande
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Handelsgüter,
für 100 kg.) — Auf den Kopf der Bevölkerung wurden 1897 verbraucht in Großbritannien
gegen 39, in der Union 28,3, in Frankreich 13, im D. R. 12,i (neuerdings 13,?), in
Österreich-Ungarn 8,9, in Rußland 4,9 kg.
2. Getränke liefernde Pflanzen.
a. Der Weinstock (Vitis vinifera), ursprünglich in den Anlanden des Kaukasus
heimisch, ist jetzt durch die gemäßigten Zonen aller Erdteile verbreitet. Als klimatische Grenze
des Wein liefernden Traubenbaues können im allgemeinen der 52". di und 30°. 8 angesehen
werden. Seit einigen Jahrzehnten ist für seinen Anbau jedoch ein unheimlicher Feind
aufgetreten, ein kleines Insekt, die Reblaus, Ekzckloxera vastatrix, deren verwüstende
Tätigkeit wohl durch allerlei Maßregeln hat eingeschränkt, aber nicht aufgehoben werden
können. In Frankreich hatte sie von 1879—82 fast 1/4 der Weinkultur völlig vernichtet,
aber trotzdem hat dieses Land durch Einführung widerstandsfähiger amerikanischer Reben
seit der Ernte von 1893 (51 Mill. hl) die führende Stellung wiedergewonnen und 1899
eine A von 210,2 Mill. frcs. erreicht. Aber während die besseren Bordeauxweine, Bur-
gunder und Champagner in die ganze Welt hinausgehen, steht dem eine E von 267,4 Mill. frcs.
gegenüber. Denn der französische Weinhändler kauft überall die geringeren Sorten auf,
um sie zu verschneiden, und der einheimische Verbrauch ist sehr stark. ■— 1898 ernteten
die 3 Hauptwemländer Frankreich 32|, Italien 31^, Spanien 24 4 Mill. hl. In weitem
Abstande folgen dann Algier mit 5 250000, Rumänien mit 3 900 000, Rußland mit
3120 000 kl. Einen außerordentlichen Aufschwung nahm Bulgarien mit 2 600 000 hl,
dann folgen Chile und Portugal. Das D. R. blieb mit 1800 000 kl noch hinter Öster-
reich mit 1 900 000 kl. Über 1 Mill. hl erzeugten der Reihe nach die Türkei mit Cypern,
Argentinien, Peru, die Union, Griechenland und die Schweiz. Ungarn hatte nur
900 000 kl geerntet, das Capland 185 000 hl. Das D. R. führte 1900 in Fässern für
38, in Flaschen außer Schaumwein für 1,3, in Schaumwein für 9,4 Mill. Mk. ein,
in Fässern für 9,8, in Flaschen ohne Schaumwein für 10,7, in Schaumweinen für
2,i Mill. Mk. aus. Frische Weinbeeren wurden 27 Mill. t. für 7,2 Mill. Mk. eingeführt.
In echtem Cognac, durch Destillation geringer Weine gewonnen, beherrscht
Frankreich den Markt, ebenso in Weinessig; nächstdem kommen D. R. und Italien.
Nachahmungen des echten Cognacs geschehen durch Feinsprit mit Cognacöl oder Cognacessenz
d. Spirituosen liefernde Pflanzen sind neben dem Weinstocke, der Rübe, ver-'
schiedenen Obstarten u. a. m. vor allem die Kartoffeln und daneben Getreide. Ein
großer Teil des aus ihnen gewonnenen Spiritus, verfeinert Sprit, wird für technische
Zwecke verbraucht, ein anderer in den für den Körper wie den Geist der Menschen gleich
schädlichen Branntwein verwandelt. Während die zahlreichen süddeutschen Kleinbetriebe
für die Produktion kaum zählen, liefern die in den östlichen Provinzen Preußens befindlichen
Kartoffelbrennereien fast 4 der Gesamterzeugung, außerdem in der „Schlempe" ein vor-
treffliches Biehfutter. Nächst Rußland erzeugt in Europa das D. R. am meisten Kartoffel-
spiritus, während die Union ungeheure Maismengen zu diesem Zwecke verbraucht. Die
deutsche Spiritus-A aber, die sich 1882 auf 45 Mill. Mk. belief, ist infolge der
Prohibitiv-Zölle anderer Staaten, namentlich Spaniens, und wegen des russischen Mit-
bewerbes trotz großer Überproduktion fast erloschen und erst jüngst wieder etwas gestiegen.
Der Branntwein-Verbrauch beträgt im D. R. 4,4 I auf den Kopf.
Der aus dem Safte der Blütenkolben der Kokospalme, aus Reis und Rohrzucker-
melasse gewonnene echte Arrak wird aus Ostindien (Goa und Batavia) ausgeführt, der
aus gegorener Zuckermelasse gewonnene Rum zumeist aus Jamaica.
e. Zur Biererzeugung (deren erste Spuren tief in das ägyptische Altertum hinein-
reichen) bedarf es nächst der Gerste des Hopfens. Die ersten Hopfenländer sind
England, D. R. und die Union. Infolge der amerikanischen Konkurrenz (namentlich
New Jork und Kalifornien) auf englischem Boden ist die deutsche Produktion und A zurück-
gegangen. 1900 Ernteertrag 217 820 62; A 9 648. Trotz eigener Überproduktion muß das
D. R. für die Herstellung gewisser Biere dauernd böhmischen Hopfen einführen.
Bier wird nirgends mehr gebraut als im D. R., nämlich 1900: 69,5 Mill. Ki, in
Bayern allein 17,? Mill., also im ganzen Zollgebiet 125, in Bayern 292 I auf den Kopf
der Bevölkerung; in Großbritannien (nach älterer Berechnung) 52, in der Union 37,
Österreich-Ungarn 16,2, Belgien 10,8, Frankreich 4,1. Das englische Bier wandert Wie-
das deutsche, neben der massenhaften einheimischen Verzehrung, in alle von Europäern
bewohnten Länder, beide haben sich aber auch bei fremden Rassen, z. B. in Ostindien,
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Großbritannien Frankreich Österreich-Ungarn Frankreich Frankreich Italien Spanien Algier Bulgarien Chile Portugal Cypern Argentinien Peru Griechenland Frankreich Italien Europa Spaniens Ostindien Jamaica England Kalifornien Bayern Österreich-Ungarn Belgien Frankreich Ostindien
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Europa.
— Trotz eines erheblichen Rückgangs der Weinerzeugung infolge des Auftretens
der Reblaus ist Frankreich das erste Weinland der Erde, und das
Erträgnis seines Weinbaus wird im Durchschnitt auf 600 Millionen Mark im Jahr
bewertet. Als die besten Sorten gelten die der Champagne, Burgunds und die
Bordeauxweine. Auch im O b st b a u und in der Erzeugung von Obstwein ist
Frankreich unübertroffen. Das mittelmeerische Gebiet bringt neben Kastanien,
Walnüssen, Mandeln und Feigen auch Südfrüchte und Oliven in den Handel.
Großes leistet die Gegend von Nizza in der Blumenzucht. Bitter gerächt hat
sich in manchen Landesteilen, besonders im Rhone- und Garonnegebiet, die Aus-
rodung der Wälder. Vorbildlich erscheint Frankreich in der Geflügelzucht,
wogegen die Viehzucht dem Bedarf des Landes nicht genügt.
In seinen Bodenschätzen steht Frankreich erheblich hinter Deutschland
und England zurück, insbesondere erweist sich die getrennte Lage von Kohle und
Eisen als ein Hindernis
der industriellen Entwick-
lung. An erster Stelle
steht in gewerblicher Hin-
sicht die Seidenin-
d u st r i e mit den Haupt-
sitzen Lyon und St. Eti-
enne. Weltruf genießen
die Mode-undluxus-
warenfrankreichs, weit-
bekannt sind die feinen
französischen Liköre (Cog-
nac nördl. von Bordeaux)
und Käsesorten. Auch die
Eisenindustrie hat eine
achtenswerte Stellung.
Die vorzügliche geo-
graphische Lage, der Pro-
duktenreichtum, der Fleiß
der Bewohner und nicht
zum wenigsten die viel
glücklichere politische Ent-
Die Hauptweinbaugebiete Frankreichs. Wicklung gegenüber dem
so lange zersplitterten
Deutschland haben Frankreichs Handel schon sehr früh recht günstig ge-
staltet. Die Einfuhr besteht vorwiegend in Rohstoffen, die Ausfuhr in Fabri-
katen. Recht ansehnlich ist auch die Ein- und Ausfuhr von Nahrungsmitteln. In den
letzten Jahrzehnten wurde Frankreichs Handel aber von Deutschland, ja in den letzten
Jahren sogar von den kleinen Niederlanden, überflügelt. Der deutsche Außen-
handel beläuft sich auf 16^ Milliarden, der französische nur auf 10 Milliarden
Mark, der holländische auf etwas mehr (1910). Ein Grund hierfür liegt in der
ganz geringen Bevölkerungszunahme Frankreichs. Während Deutschlands Bevölke-
rung jährlich um nahezu 1 Million steigt, kommt Frankreich iiber seinen alten Bestand
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Frankreichs
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Burgunds Frankreich Nizza Rhone- Frankreich Frankreich Deutschland England Frankreichs Deutschland Frankreichs Deutschland Frankreichs Deutschlands Frankreich